Wie die Ruchheimer TV-Handballer zu einem Handballtor kamen, erzählt diese Geschichte der "Alten":
Es war in der Nachkriegszeit 1946. An eine Handballhalle des TV Ruchheim vermochte niemand zu denken, man spielte damals Handball im Freien auf dem Großfeld. Dieses lag ortsausgangs der Mutterstadter Straße, wo sich heute das Wohnviertel mit Elbinger, Tilsiter und Allensteiner Weg befindet. Den Alt-Ruchheimern ist dieser Platz als der sogenannte "Blutacker" bekannt.
Die Amerikaner hatten den "Blutacker" zum Baseball-Platz umfunktioniert und das Handballtor zusammengeschlagen.
Da wusste einer, dass in Oggersheim noch ein Tor zur Reserve liegen musste. Gesagt getan, mit dem "Geilsche" (kleines Pferd) von Enno Heiser und dem kleinen Wagen wurde in dunkler Nacht gegen 23 Uhr die Fahrt nach Oggersheim unternommen. Und so bekamen die Ruchheimer Handballer wieder ein Handballtor.
Natürlich blieb diese "Notmaßnahme" nicht unentdeckt und schlug zur damaligen Zeit hohe Wellen. Doch pragmatisch und lösungsorientiert wie die Ruchheimer Handballer schon immer waren, konnte man das Problem dem Erzähler zufolge mit einem Sack Weizen wieder glätten und aus der Welt schaffen.
Nicht überliefert ist indes, wie die Ruchheimer Handballer in der damals schlechten Zeit zu dem besagten Sack Weizen kamen...
Quelle: Erzählt von Otto Kraut anlässlich der Beerdigung von Enno Heiser.