Nach einem Grillfest und dem Besuch des Trimm-Dich-Pfads an der Weilach stand im Rahmen des Ferienprogramms der Männer-Fitness-Gruppe des TV Ruchheim am 26.07.2016 eine Radtour auf dem Programm. Was sich zunächst als gemütliches Unternehmen anließ, entwickelte sich nach und nach zu einer "Querfeldein-Veranstaltung" im wahrsten Wortsinne, oder - um es mit einer hypen Fitnessbezeichnung zu benennen - zu einem "Cyclo-Cross" in vorderpfälzer Fluren und Feldern. Doch der Reihe nach:

Nach dem Start an der RHB-Haltestelle fuhr man sich locker ein. In Maxdorf-Süd dann bereits das erste "Hingucker-Highlight": Hier wurde gerade eine Gartenhecke geschnitten, was weitaus weniger interessant war als die Tatsache, dass die Dame des Hauses den Radweg vom Heckenabfall bereitwillig freiräumte und dabei auch noch mit optischen Reizen überzeugte. Auf diese Weise mental erfrischt schlängelten sich die TVR-Männer durch die Straßen Fußgönheims, bis sie den Radweg in Richtung Ellerstadt erreichten. Hier zweigte die Route ab in Richtung der Verbandsgemeindegemarkung Dannstadt-Schauernheim in eine Region, die außer Tourleiter Peter Gutermann bislang noch jedem unbekannt war. Die Wege waren hier zwar noch trocken aber deutlich uneben und forderten höchste Konzentration hinsichtlich Lenkkunst und Gleichgewichtserhaltung. Nachdem mittlerweile niemand mehr eine Orientierung hatte, schwenkte man auf den Schauernheimer "Weingartenweg" ein. Gleichwohl gab es hier weder Weingärten, noch ein erfrischendes Schorlelabsal für die Truppe.

Das Lechzen nach einem kehlenerfrischenden Nass verstärkte sich, als man das Vereinshaus des SV-Schauernheim erblickte, doch Tourleiter Peter kannte keine Gnade, verschärfte das Tempo und radelte zügig an dieser vermeintlichen "Tankstelle" vorbei. Sein Ziel war der Hundesportverein in Mutterstadt, doch der musste erst einmal erreicht werden und hier nahm das Schicksal seinen Lauf: Es galt, die Brücke über die A 61 zu überqueren, doch hierzu musste man sie erst einmal erreichen. Die Feldwegezufahrt war ausgefahren, breitflächig gefüllt mit Regenwasser-Seen und selbst vereinzelte Inselflächen waren vollgesogen, nass und schmierig. Die Alternative zurückzukehren und über Dannstadt einen
längeren Umweg in Kauf zu nehmen schien nicht gerade verlockend, nachdem sich manche Radler bereits der Unterzucker-Zone und der Verdurstensgrenze näherten.

So kam ein "Spezialist" auf die Idee, entlag einer Grasnabe in Richtung Brückenauffahrt zu gelangen, fand ein nicht ungeteiltes Echo, doch letztlich folgten ihm alle nach. Wohl in der Hoffnung dass man ähnlich wie Jesus auf dem See Genezareth über die Schauernheimer Wasserpfützen wandeln könne. So ausgeprägt waren diese Fähigkeiten dann allerdings doch nicht und so kam es, dass nicht nur das komplette Schuhwerk verschmiert, sondern ebenso auch alle Fahrräder derart "verbrabbelt" waren, dass sich die Reifen überhaupt nicht mehr bewegten oder sich die Bremsvorrichtungen unter Brabsansammlungen verbargen.

Leicht mürrisch und mit verdreckten Rädern in Mutterstadt angekommen wurden die Gesichtszüge dann doch wieder etwas freundlicher und milder, nachdem die erste Schorlerunde erfolgreich absoviert war. Man fragte beim Hundesportverein um Erlaubnis den Wasserschlauch benutzen zu dürfen, um die Räder einer ersten Grobreinigung zu unterziehen. Selbst dies war ein schwieriges Unterfangen, nachdem der Wasserdruck eigentlich gar keiner war und sich ein weiterer Experte derart ungeschickt anstellte, dass er sich gleich noch selbst mit abstrahlte und in nasser Montur da stand. Da nutze es auch nichts mehr, eine "What's-App-Gruppe" einzurichten, denn davon wurden die Klamotten nun auch wieder nicht trocken.

Sei's drum: Spätestens nach dem dritten Schoppen war die allgemeine Zufriedenheit der TVR-Fitness-Männer wieder hergestellt und der eingangs erwähnte "Spezialist" erklärte sich bereit, dass in seinem Hof die Fahrräder nochmals mit verstärktem Wasserstrahl abgespritzt werden konnten. Als Dreingabe gab's noch einen "Absacker" und so ging eine erlebnisreiche Quer-Feld-Ein-Fahrt zu Ende, von der man sicherlich noch in vielen Jahren zu berichten weiß.

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